Osteopathie behandelt keine Krankheiten – sie geht den Ursachen auf den Grund

Osteopathie ist eine umfangreiche Behandlungstechnik. Die osteopathische Philosophie mit ihrer ganzheitlichen Sichtweise auf den Körper, ermöglicht die Behandlung von verschiedensten Beschwerden. Häufig tritt ein Schmerz an einer Stelle des Körpers auf, wobei die Ursache und die Bewegungseinschränkung woanders liegen. Wo Bewegung eingeschränkt ist, kann Krankheit entstehen.

Eine Besonderheit der Ostepathie ist, dass nicht nur der Schmerzort, sondern der ganze Körper mit all seinen Strukturen betrachtet wird. Der Osteopath erkennt die Spannungen der Muskulatur und des Bindegewebes – der Faszien. Die Beurteilung der Bewegung und deren Qualität dienen ihm dabei als wichtigstes Kriterium.

„Ich muss es fühlen, um es zu wissen“ William G. Sutherland (1873-1954)

So ist es möglich nicht nur die akuten und chronischen Beschwerden zu behandeln, sondern auch die primäre Ursache zu erkennen und dem Körper helfen diese zu lösen. So findet der Körper zu seiner natürlichen Form zurück – sich selber zu heilen.

Die Osteopathie kann bei allen Menschen angewandt werden. Unabhängig von Alter, Verfassung und Konstitution. Jede Behandlung wird individuell auf den Patienten abgestimmt. Bedeutend für die optimale Funktion eines jeden Körpers ist der harmonische Einklang der drei Säulen.

DIE DREI SÄULEN DES OSTEOPATHISCHEN BEHANDLUNGSPRINZIPS

PARIETALE OSTEOPATHIE

Behandlung des Bewegungs- und Haltungsapparates von Knochen, Bändern, Kapseln und Faszien, wie z.B. bei Wirbelsäulen- und Bandscheibensymptomatiken, Gelenkproblemen oder traumatischen Verletzungen. Die Techniken können denen der Manuellen Therapie, Physiotherapie oder Chiropraktik ähneln, werden jedoch im Kontext zu allen anderen Systemen des Körpers angewandt.

VISCERALE OSTEOPATHIE
Behandlung der inneren Organe, mit ihrer Mobilität und Funktion. des fluidalen Systems, wie Blut, Lymphen, Liquor und des endokrinologischen Systems. Z.B. Verdauungsstörungen, lokale Organsenkungen oder Operationsfolgen wie Narben und Verwachsungen. Die Kombination aus strukturellen und viszeralen Technik wirkt oft effektiver, so können scheinbare Rückenbeschwerden z.B. mit einer veränderten Position oder Beweglichkeit der inneren Orange zusammenhängen. Nicht zu vernachlässigen sind auch die diätischen Maßnahmen in der Osteopathie.

CRANIO-SACRALE OSTEOPATHIE
Behandlung des Schädels, der Suturen (Schädelnähte), des Kreuzbeins, der verbindenden Rückenmarkshäute und der rhythmischen Bewegung des Liquors. Indiziert ist dieses bei Störungen der Sinnesorgane, Kopfschmerzen, Schwindel, Kieferproblematik oder nach Steißbeinsturz. Wichtige Bedeutung spielt jedoch das verbindende Element zischen den drei Bereichen, die sogenannten Faszien. Sie sind nicht nur das Bindeglied zwischen allen Strukturen, sie bilden auch wichtige Hüllen und Schutzschichten. Somit dienen sie als eines der wichtigsten Informationsübertragungssysteme.

Anwendungsgebiete Osteopathie

  • Akute und chronische Beschwerden des Bewegungsapparates (z.B. Gelenkbeschwerden, Rückenschmerzen, Ischialgie)
  • Begleitung nach Verletzungen, Operationen und Unfällen (z.B. Schleudertrauma, Sportverletzungen)
  • Kopfschmerzen / Migräne / Tinnitus / Schwindel / Hörsturz
  • Kiefergelenksstörungen
  • Probleme mit dem Verdauungstrakt
  • Atemwegserkrankungen
  • Hormonelle Störungen
  • Menstruationsbeschwerden
  • Begleitung in der Schwangerschaft und nach der Geburt
  • Chronische Infekte (z.B. Nasennebenhöhlen, Mittelohr)

Grenzen der Osteopathie
Wenn die Selbstheilungskräfte nicht mehr ausreichen, sind die Grenzen der Osteopathie erreicht, z. B. bei Entartungen der Körperzellen, Tumoren, bakt. oder viralen Entzündungen sollte man auf die klassische Schulmedizin zurückgreifen. Die Osteopathie ist keine Notfalltherapie, sie bietet sich jedoch als begleitendes Therapieverfahren an.